Der Audi quattro – mit Roland Gumpert (Teil 1)
Shownotes
Wie ging das eigentlich los, mit dem Allradantrieb bei Audi? Woher genau nahm man die Technik? Wie kam man auf die Idee, permanenten Allradantrieb in ein Straßenauto einzubauen? Solche Fragen kann am besten einer der genialen Köpfe beantworten, die damals live dabei waren: Roland Gumpert nämlich, der später unter anderem mit seinem eigenen Supersportwagen Apollo bekannt wurde und heute Autos mit Methanol-Brennstoffzelle entwickelt.
Roland Gumpert nimmt uns alle noch einmal mit auf den langen, aber spannenden Weg seines Lebensgeschichte. Und der Geschichte, die zum allerersten Audi mit Allrad führte.
Und jetzt: Viel Spaß beim hören!
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Titelbild dieser Folge: Audi
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Transkript anzeigen
00:00:00: Wie ging das eigentlich los?
00:00:02: Mit dem Allradantrieb bei Audi, woher genau nahmen man die Technik und wie kann man auf
00:00:08: die gar nicht mal so naheliegende Idee, permanenten Allradantrieb in ein Straßenauto einzubauen?
00:00:15: Tja, solche Fragen können doch am allerbesten die Köpfe beantworten, die damals live dabei
00:00:29: waren und ihn gebaut haben, den Audi Quadro.
00:00:33: Und einer der wohl wichtigsten Köpfe dieser Zeit ist heute hier bei Motorikonen Roland,
00:00:39: Gumpert nämlich, der später unter anderem mit seinem eigenen Supersportwagen Apollo
00:00:43: bekannt wurde und heute Autos mit Methanol Brennstoffzelle entwickelt.
00:00:48: Das wird er uns alles im Lauf dieser Folge noch genauer erzählen, aber hier im ersten
00:00:52: Teil nimmt uns Roland Gumpert noch einmal mit auf den Weg zum allerersten Audi mit Allrad
00:00:59: und das war ein langer Weg.
00:01:00: Aber ein ziemlich spannender, das kann ich euch schon mal versprechen.
00:01:04: Roland Gumpert und ich sprechen heute unter anderem über nächtliche Testfahrten ohne
00:01:10: Tempolimit auf der Landstraße mit Segen der Ingolstädter Polizei, über die Entwicklung
00:01:16: des Audi 50, der später zum ersten VW Polo wurde und auch über Roland Gumperts Audi
00:01:22: Motorrad, das es fast in die Serie geschafft hätte, aber eben leider nur fast.
00:01:26: Und wir sprechen natürlich über das Auto, das man ganz getrost als Vater des Audi Quattro
00:01:31: bezeichnen darf, den VW Iltes nämlich, der gebaut wurde von Roland Gumpert natürlich
00:01:38: und der auch schon einen Allradantrieb hatte, was dann dazu führte, dass, naja, das soll
00:01:44: uns Roland Gumpert am besten alles selbst erzählen und damit Moin Moin und Servus.
00:01:50: Herzlich willkommen hier bei Motorekonen und den 100 besten Autos aller Zeiten.
00:01:56: Mein Name ist Hans Neubert, ich freue mich sehr, dass ihr wieder mit dabei seid und
00:02:00: wenn wir gerade beim Thema freuen sind, ich freue mich ganz besonders, wenn ihr jetzt gleich
00:02:05: das Intro nutzt, um Motorekonen in eurem Podcast Player zu abonnieren und gerne auch besonders
00:02:10: gut zu bewerten, das hilft dem Algorithmus und damit auch Motorekonen und allen, die
00:02:15: diesen Podcast auch noch gern entdecken wollen.
00:02:18: Ja, und wenn ihr die Story vom Audi Quattro nicht nur hören wollt, sondern auch ein bisschen
00:02:23: was dazu sehen, dann folgt Motorekonen doch unbedingt auch bei Facebook oder Instagram.
00:02:28: Herzlichen Dank also dafür, wenn ihr das jetzt mal kurz macht und dann würde ich sagen,
00:02:33: bis gleich mit Roland Gumpert.
00:02:41: Hier kommt Motorekonen, die 100 besten Autos aller Zeiten.
00:02:49: Der Podcast mit Hans Neubert und seinen Gästen.
00:02:53: Herzlich willkommen bei Motorekonen Roland Gumpert.
00:03:06: Danke Hans, freut mich, dass du kommst und dass da so viel Interesse ist.
00:03:13: Und ja, ich habe schon ein bisschen so am Anfang unten, der erzählt, von nach mir ist, welche
00:03:21: Vision ich habe.
00:03:23: Ich glaube die Vision ist gut, jetzt brauchen wir noch Durchhaltekraft, um es wirklich auch
00:03:29: zu Ende zu machen.
00:03:30: Ja, das war schon sehr spannend.
00:03:31: Jetzt müssen wir natürlich noch mal ganz von vorne anfangen, um zu verstehen, wie du
00:03:35: an den Punkt gekommen bist, an dem du jetzt bist, mit all deiner Zukunftstechnologie.
00:03:40: Ich fange mal ganz vorne an.
00:03:42: Normalerweise frage ich ja immer an dieser Stelle, wie bist du aus dem Thema Auto gekommen?
00:03:46: Aber ich habe in deinem Buch gelesen, diese schöne Geschichte mit dem Feuerwehrauto, die
00:03:50: musst du mal kurz erzählen.
00:03:51: Gut, ich bin halt sicherlich, jeder hat seine Talente und wenn ich so mich charakterisieren
00:04:03: würde, würde ich sagen, mein Talent ist ein bisschen Diplomatie, habe ich von meiner
00:04:07: Mutter geerbt, mein Vater war kein so einfacher Mann, hochintelligent, aber die hat das immer
00:04:13: super gemanagt.
00:04:14: Und die Technik, die habe ich also sicherlich auch von meinem Vater und das Spielen, ja,
00:04:23: wie ein Nachkriegskind, bin ja schon 44 geboren, das heißt, war noch ein halbes Jahr Krieg,
00:04:30: davon habe ich natürlich nichts mitgekriegt.
00:04:32: Aber dann als Flüchtling und als Nachkriegskind gab es noch nicht viel zu spielen.
00:04:37: Und da in meinem Buch habe ich es ja schon geschrieben, dann habe ich mal zu Weihnachten
00:04:42: ein Feuerwehrauto bekommen.
00:04:44: Das war ja auch nicht üblich.
00:04:48: War da schon was Großes?
00:04:51: Das war schon was Großes und meine Mutter hat da auch akribisch Buch geführt.
00:04:55: Jeder hat einmal ein großes Geschenk bekommen, wir waren fünf Söhne, der älteste ist gestorben,
00:05:01: also waren wir da noch vier Söhne.
00:05:03: Und dann war man eigentlich alle vier Jahre und übt dran mit einem großen Geschenk.
00:05:08: Der eine hat einmal eine Ziamonika bekommen, dann haben wir nichts bekommen und ich hatte
00:05:13: dann halt einmal so ein Feuerwehrauto, das war nicht ganz groß, aber war schon mittelgroß.
00:05:17: So ein Blechspielzeug war das wahrscheinlich.
00:05:19: So ein Blechspielzeug mit der Leiter zum Rauskurbeln und reinfahren und so.
00:05:23: Ja, und das spielt es natürlich als Kind, aber irgendwann ist das dann auch zu langweilig.
00:05:28: Und dann habe ich es eben aufmachen wollen und damals waren das so Blechkonturen mit
00:05:38: so Laschen, die man dann so rauf und runter drücken konnte.
00:05:41: Und dann konnte man, wenn man alle Laschen gerade 90 Grad weggebogen hat, dann konnte
00:05:45: man dann das untere Teil der Unterboden dann abschrauben oder abziehen und dann konnte
00:05:52: man reingucken und die Technik sehen und wie die Kurbel funktionierte und da waren Seil
00:05:56: drin und die Lenkung konnte man sich anschauen.
00:06:00: Und das ging dann zum Ein- und Ausbauen und die Laschen hin und her biegen und nach dem
00:06:06: dritten, vierten Mal die Laschen halt abgebrochen.
00:06:08: Materialermüdung.
00:06:09: Ja, das Spiel ist für Kinderspielzeugbläden.
00:06:14: War die Mutter entsetzt oder was aus dem teuren Geschenk geworden ist?
00:06:17: Was ich denn da gemacht habe und geschimpft und bin ich zum Vater in den Keller geschlichen
00:06:22: und wollte das wieder anlöten.
00:06:24: Das geht natürlich, kann man schon festlöten, dann kann man es nicht mehr loskriegen.
00:06:32: Also war die Mutter ein Setz, aber ich war zufrieden, ich konnte ständig damit spielen.
00:06:37: Ich habe mir halt gesagt, du was willst du denn nicht?
00:06:40: Ich spiele doch damit, ich bin auch zufrieden.
00:06:42: Du machst es kaputt, nein, ich muss doch wissen wie es funktioniert.
00:06:46: Und ja, das ist, so ist es eigentlich weitergegangen.
00:06:50: Mein Vater hat mir beigebracht, wie man Fahrradketten repariert, wie man, wenn die zu lang ist,
00:06:58: wie man ein Glied wieder rausnimmt und dann verkürzt, also eine Felge über die Krumm ist,
00:07:06: über die Speichen wieder gerade ziehen kann, indem man welche Seite dann auch immer nachzieht
00:07:11: mit der Schraube oder mit so einem kleinen Franzosen, den man dann festschrauben konnte.
00:07:17: "Pfeilklotz" hat er genannt, dann konnte man dann zudrehen und dann hatte er sich an der Speiche festgekrahlt.
00:07:25: Also es war schon interessant und mein Vater hat mir das alles beigebracht und ich war emsiger Schüler
00:07:31: und hat mir immer Spaß gemacht und habe versucht meinen Kindern alles weiterzugeben.
00:07:38: Wie sehr hat so dich dieses Thema, was du gerade schon angesprochen hattest, so Flucht und Vertreibung
00:07:43: so in der Kindheit so berührt oder war das was, was man einfach als, man kannte es ja nicht anders,
00:07:49: als gegeben hingenommen hat?
00:07:50: Ja, ich kannte es nicht anders. Ich komme ja aus einer Familie, die wirklich betucht war.
00:07:57: Eltern waren verbrickt oder da, vaterliche Salz waren, verbrickt Besitzer mit Häusern und Wald
00:08:05: und eigener Jagd und Grundstücken und davon habe ich natürlich nichts mitgekriegt
00:08:11: und wir sind als Flüchtlingskinder aufgewachsen.
00:08:15: Ich war glaube ich in sechs verschiedenen Schulen und immer von einem Bundesland zum anderen,
00:08:20: von Schleswig-Holstein nach Niedersachsen und umgekehrt und Nordrhein-Westfalen.
00:08:26: Andere Schulsysteme, musste man dann, hat man mit Englisch angefangen, musste dann lateinend jahrlang nachlernen
00:08:34: und so, das war natürlich auch ein bisschen immer ein Handicap.
00:08:39: Was man aber gelernt hat, ist einfach, genügsam zu sein und zu sparen.
00:08:45: Wir sind wirklich als Flüchtlingsfamilie zu den Bauern gegangen und haben gebettelt,
00:08:51: ob wir die Kartoffeln nochmal nachglauben können auf den Feldern
00:08:55: und da haben die ganze Familie mitgemacht und jeder war froh, wenn er was gefunden hat
00:08:59: und noch eine Kartoffel und noch eine Kartoffel und da musste man betteln, um das zu dürfen.
00:09:03: Also das ist dann schon andere Zeiten.
00:09:06: Und wie ich dann erste Klasse Gymnasium gegangen bin, da hatte ich glaube ich zehn Fennig-Taschengeld pro Woche.
00:09:17: Da hat aber so ein Bom-Bom, ein Fennig gekostet.
00:09:24: Das war so ein Karamell-Bom-Bom, den hat man sich schon überlegt, ob man sich den jetzt leistet oder nicht.
00:09:33: Die konnte man einzeln kaufen.
00:09:35: Ich habe dann so es immer aufgewachsen.
00:09:38: Meine Mutter war einkaufen und dann bin ich heimlich in die Küche geschlichen
00:09:43: und habe mir einen Tee-Löffel Zucker genommen und den Mund zergehen lassen.
00:09:49: Und wie sie zurückgekommen ist.
00:09:52: Und ich war der Einzige, die anderen waren nicht da in der Schule oder sonst was.
00:09:57: Da habe ich gleich geschrieben, Roland, komm mal her, hast du Zucker gestohlen?
00:10:03: Ich habe gesagt, nein, nein, gelogen.
00:10:05: Doch du hast Zucker gestohlen.
00:10:07: Und wie hat es es gemerkt?
00:10:09: Weil zwei, drei Krümel sind auf dem Boden gefallen und wenn man draufgetreten ist, hat das geknischt.
00:10:14: Und so war ich ertappt.
00:10:17: Also man muss sich mal vorstellen, vielleicht eine kleine Schelle bekommen als Strafe.
00:10:24: Wie wertvoll das war.
00:10:26: Und wie wir auch wirklich aufgewachsen sind.
00:10:30: Was für ein detektivischen Spür sind deine Mutter hat es.
00:10:33: Ja, wenn du das klischst.
00:10:36: Gleich gemerkt.
00:10:39: So, und dann ist das aber auch die Erklärung, wie es dich dann nach Österreich verschlagen hat.
00:10:44: Ja gut, diese ständigen Ortswechsel.
00:10:47: Ja, mein Vater hat mehr oder weniger als Fabriksdirektor aufgehört.
00:10:51: Die Polen haben ihn nicht weggelassen, weil ohne ihn ist die Papierfabrik immer zusammengebrochen.
00:10:58: Da ist die Flucht, ist dann erst, ich glaube, 47 oder was gelungen.
00:11:03: Dann sind wir irgendwie es geschafft, bis in der Nähe von Berlin zu kommen.
00:11:10: Und dann waren wir in der Nähe von Wollsburg.
00:11:14: Und da waren die Russen und dann hat uns ein Bauer,
00:11:18: weiß ich nur von den Erzählungen meinen Eltern,
00:11:22: durch die russische Front in den Westen geschmuggelt.
00:11:27: Die hatten auch in ihren Kleidern genug Geld eingenäht,
00:11:30: konnten es den Bauern bezahlen.
00:11:32: Dann haben sie uns die ganze Familie durch die russische Front in den Westen geschmuggelt.
00:11:37: Und dann war er dann in Wuppertal-Eberfeld, Peter Sagen und letztendlich in Euthin.
00:11:45: Mein Vater hat als Hilfsarbeiter wieder angefangen, dann war er in der Schalenerei.
00:11:50: Er war wirklich technisch versiert, er hat als Tischler gearbeitet,
00:11:55: er hat als Maschinenbauschlosser gearbeitet.
00:11:59: Und dann zum Schluss hat er in der Papierfabrik gearbeitet wieder.
00:12:03: Und letztendlich waren dann die letzte Station in Deutschland, war Jülich bei Aachen.
00:12:10: Da hat er als Prokurist in der Papierfabrik gearbeitet.
00:12:15: Der alte Besitzer war zu alt und der Sohn hat noch in Amerika studiert.
00:12:22: Und er hat die Fabrik dann geleitet und wieder in Kirchberg bei Jülich.
00:12:27: Und wie dann der Sohn zurückgekommen ist, dann hat er ihn natürlich abgesegt,
00:12:31: braucht er noch mal, ich kann das jetzt besser.
00:12:35: Und dann hat er eine Stellung angenommen in der Steiermark, in Leoben, in der Nähe von Leoben.
00:12:42: Briegel und Bergmeister ist das.
00:12:44: Das war ein alter Korbruder von ihm, ein Studienkollege, der der Besitzer war, in Südtirola.
00:12:49: Und da war er dann Fabrikdirektor und Leiter und wir sind nach Österreich gezogen.
00:12:55: Und ich als Jüngster noch zur Schule gegangen, zwei Jahre Gymnasium vor mir noch,
00:13:00: bin dann zur Schule in Leoben, Steiermark gegangen.
00:13:06: Und hatten wir eine ganz nette Jungenklasse mit 18 Leuten.
00:13:11: Die haben mich dann scherzhaft "Pief" genannt, ich wusste gar nicht, dass das in Schimpfwort ist.
00:13:16: Naja, haben mich gefreut.
00:13:18: Das ist so zwischen Kursenname und Schimpfwort.
00:13:21: Ja, ja, ja, ja, der kommt der "Pief" daher. Und die haben mich immer ausgelacht, weil die haben eine andere Sprache gesprochen, die ich natürlich nicht verstanden habe.
00:13:31: Ich kam da aus Nordrhein-Westfalen, hab nie diese Sprachen angenommen, wo wir unterwegs waren.
00:13:41: Ich schack halt Föß, ich habe kalte Füße, so hat man dann auch da in Jülich gesprochen.
00:13:47: Und jetzt war das der Steiermarkische Slang.
00:13:52: Und dann haben die sich Witze erzählt, dann haben wir überlegt, was haben das.
00:13:56: Und dann habe ich natürlich erst zwei, drei Sekunden später gelacht.
00:14:00: Und dann haben wir immer gemeint, ich stehe auf der Leitung, die haben das auch nicht begriffen, dass ich das erst übersetzen musste.
00:14:06: Aber es war eine liebe Klasse und wir treffen uns heute noch.
00:14:11: Wir haben dann Klassen treffen gemacht, wurde ganz gut organisiert und wir treffen uns heute noch jährlich.
00:14:18: Und zum 60. Abiturtreffen hatte ich auch einen Teil der Klasse hier in Ingolstadt eingeladen, mit Hotel und Drum und Drum.
00:14:33: Und dann haben wir zwei, drei Tage hier in Ingolstadt gemeinsam verbracht.
00:14:38: So kam es dann auch, dass du Ingenieur studiert hast in Kranznatz.
00:14:46: Ich habe Abitur gemacht und hatte meine Puch 250.
00:14:55: Dann habe ich in den Schulferien immer in Deutschland gearbeitet, in der Gärtnerei in Jülich.
00:15:03: Ich bin mit meiner damaligen Freundin und später mit der ersten Frau von Leoben nach Jülich mit dem Motorrad gefahren.
00:15:18: Es war ja auch nicht, dass die es dann mir in der Nacht eingeschlafen, fast vom Motorrad hinten runtergekippt.
00:15:26: Dann habe ich sie mit diesen Gummistraubs hinten an meinem Rücken angeschnallt.
00:15:34: Damit sie weiter schlafen konnte.
00:15:36: Ich habe sie mit den Runden auf der Autobahn mit 100 g gearbeitet.
00:15:44: Und auf einmal spürste, wie sie loslässt und zur Seite kippte.
00:15:49: Mein Gott, da habe ich sie angebunden.
00:15:52: Dann habe ich Abitur in Leoben und wollte im Maschinenbau Ingenieur werden.
00:16:02: Ich habe in Maschinenbau in Kranz gemacht, fünf Jahre.
00:16:05: Als junger Ingenieur habe ich bei Audi beworben versucht, war er ausgeschrieben.
00:16:12: Als junger Ingenieur habe ich im Jahre 1969 angefangen, als Versuchsinjunieur bei Audi im Fahrwerksversuch.
00:16:28: Das war natürlich super, war es gleich in der Praxis.
00:16:31: Ihr hattet einen irrsinnigen Deal mit der Polizei, das muss man erzählen.
00:16:43: Das wäre ja heutzutage auch nicht mehr möglich.
00:16:46: Ja, das weiß ich gar nicht mehr.
00:16:50: Die technische Entwicklung war in der Innenstadt von Ingolstadt.
00:16:57: Das ist heute Finanzgebäude und die Polizei ist da drin.
00:17:01: Wir hatten unser Büros, da waren auch alte Pferdestelle, da waren die Motor- und Prüfstände drin.
00:17:08: Später sind wir ja rausgezogen in die Friedrichsburg, wo heute die technische Entwicklung ist.
00:17:16: Und auch die Produktionswerkstätten.
00:17:18: Noch ein Nebenbei, wie ich dann angefangen habe bei Audi, war ich ganz stolz.
00:17:24: Dann bin ich für die Produktion und da waren lauter VW Kefer produziert.
00:17:29: Wir waren ja die Tochter von VW.
00:17:31: Am Anfang haben wir Mercedes gehört und wurden von Mercedes verkauft an VW.
00:17:36: Und dann in der Mangelung von Produktionsauslastung haben wir VW Kefer hergestellt.
00:17:42: Aber ich dachte ganz entsetzlich, das ist scheiße.
00:17:44: In Ingolstadt?
00:17:45: In Ingolstadt, ja, lauter Kefer haben wir produziert.
00:17:48: Aber ich dachte ganz entsetzlich, wo sind die Audis und produzieren, was hat man mit mir gemacht?
00:17:56: Wir hatten natürlich keine Prüfgelände und keine Errassien, was die VWler haben in Waußburg.
00:18:07: Sondern wir mussten unser Auto auf den Straßen erproben.
00:18:11: Autobahn gab es auch noch nicht so viel?
00:18:13: Dann hatten wir natürlich Probleme auf der B16 nach Regensburg.
00:18:20: Wir waren oft unterwegs, links und rechts sind ja auch Wälder.
00:18:25: Da kann man sich verstecken, das waren zum Teil Prototypen.
00:18:29: Damals war das noch, heute lackiert man die Autos mit irgendwelchen Farben.
00:18:35: Man kann sie nicht mehr identifizieren.
00:18:37: Früher durfte die Kundschaft nicht wissen, dass man irgendwann mal ein neues Auto bekommt, ein Wohnen, die Alten nicht mehr verkauft.
00:18:47: Wir hießen die Erlkönigfotografen, die waren geast von uns.
00:18:53: Die haben die auf dem Baum hochgeklettert, 80 Meter von der TE und haben über einen Zaun drüber fotografiert.
00:19:01: Gab es den Lehmann da schon?
00:19:04: Ja, der hat den Lehmann auch verast.
00:19:06: Den habe ich mal, mit dem könnte ich dir in der Geschichte erzählen.
00:19:10: Der hat, was ich wahrscheinlich auch, den habe ich ausweisen lassen aus Algerien.
00:19:15: Das war aber dann ein bisschen später noch?
00:19:17: Das war dann ein bisschen später.
00:19:19: Wir hatten keine Erprobungsfahrten und dann haben wir die gehabt mit der Polizei und mit den Behörden,
00:19:27: dass wir wirklich auf den Landstraßen auf der B16 schneller als 100 fahren durften.
00:19:31: Wir durften da mehr oder weniger unbeschränkt, wie wir gefahren sind.
00:19:35: Volles Auto, 180, 200 war ja schon damals die Schaltgrenze.
00:19:40: Das ist früher fast ein Auto, nicht schneller als 200 bei voller Leistung.
00:19:44: Aber 180, 190 sind wir da in der Nacht.
00:19:48: Das war natürlich immer unter der Voraussetzung, dass kein Verkehrsteilnahme ist.
00:19:53: Aber mit Brief und Siegel?
00:19:55: Mit Brief und Siegel, abgesichert.
00:19:58: Ja, haben wir Ausnahme genehmigen gemacht.
00:20:01: Und ihr hattet ein Deal mit anderen Herstellern.
00:20:04: Das fand ich auch sehr interessant, dass ihr euch die Autos gegenseitig geliehen habt.
00:20:08: Ja, was du alles weißt.
00:20:11: Ich hatte ja auch mal zeitlang die Abteilung unter mir oder die Nebenabteilung oder Gruppe.
00:20:23: Die Autos, die sich mit anderen Automobilien von der Konkurrenz beschäftigt haben, wurden gekauft, zerlegt.
00:20:33: Also ganz offiziell bezahlt?
00:20:35: Ja, ganz offiziell bezahlt, verkauft, zerlegt, wurden Gewichtsproben gemacht.
00:20:41: In so einem Auto, weiß ich, was 10.000 Einzelstücken zerlegt, bis zur letzten Schaube fotografiert.
00:20:48: Und deshalb hat die Konkurrenz aber mit uns auch mitgemacht.
00:20:52: Und dann haben wir uns intern abgesprochen und gesagt, warum sollen wir da jetzt ein Geheimnis ausmachen?
00:20:58: Du kriegst ein Vorsehenauto von uns, dann kriegen wir ein Vorsehenauto von dir.
00:21:04: Und so ist das dann mit der Noh, mit allen Firmen mehr oder weniger passiert, viert oder so.
00:21:12: Da haben wir dann eben die Fremdfabrikate gehabt.
00:21:15: Er probt, geschaut, was kann der andere besser und uns gegenseitig befruchtet.
00:21:21: Das ist ja fast das Open Source Prinzip von heute sozusagen.
00:21:25: Ja, man kann es ja eh nicht verhindern.
00:21:27: Ich kann ja auch das erste Auto in mich anmelden als Privatkunde und dann das erste Auto kaufen
00:21:36: und dann in Wirklichkeit kriegt die Firma und wird zerlegt.
00:21:39: Und wir wollten es halt noch eher haben. Und dann gab es eben schon die Vorgespräche,
00:21:46: dass man schon also auch Vorsehenautos dann bekommt und dann eben auch sich schlauer machen kann.
00:21:52: Und gab es positive und negative Überraschungen oder was ist dir dein Gedächtnis geblieben?
00:21:58: Ja, ich mein, wir hatten einen normalen Renault und das war, bevor der zerlegt wurde, durfte man den fahren
00:22:07: und wir sind ihn in der Nacht gefahren und das war da ein Denkendorfauffahrt.
00:22:13: Und da ging es immer um das Eindrehen.
00:22:16: Wie verhält sich ein frontgetriebenes Auto?
00:22:19: Und das war auch ein Fronttriebler.
00:22:21: Wenn ich in der Kurve Vollgas gebe, dann untersteuert er mehr oder weniger,
00:22:26: weil die Vorderräder zum Durchdrehen neigen.
00:22:29: Und wenn ich dann vom Gas weg nehme, weil ich mich erschrecke oder was in der Kurve, dann kommt er seg.
00:22:35: Das war das Eindrehen und da haben wir natürlich, das haben wir nicht gewollt,
00:22:40: sollten ja ein harmloses Fahrverhalten herstellen für unsere Fahrzeuge.
00:22:47: Und dieser Renault hatte überhaupt keinen Eindrehen, was ich von den Autos von uns begübrank.
00:22:55: Und ich bin also wirklich gefahren, habe den schieben lassen, schieben lassen, schieben lassen, bis er am Straßenrand war.
00:23:00: Dann bin ich vom Gas weg und habe jetzt erwartet, dass er kommt.
00:23:04: Aber der hat weitergeschoben und dann bin ich eben in der Straßen, in der Auffahrt von der Autobahn, in die Böschung rein.
00:23:14: Und habe mir links vorne den Quellenke eingedrückt und den Reifen war platt.
00:23:20: Und ich war jünger Versuchsingenieur und am nächsten Tag gab es den Obermeister, Geite hieß der.
00:23:28: Und der hatte sich das immer zum Genuss gemacht und die alle Leute sich versammeln.
00:23:35: Und dann musste ich vortreten und dann fing an mit dem Schimpfen.
00:23:40: Und das Entwort war, ich soll doch nicht mehr Auto fahren, ich soll einen Kinderwagen schieben,
00:23:48: dafür wäre ich besser geeignet als Versuchsingenieur und seine teuren Autos zu fahren.
00:23:53: Sie haben mal so richtig zusammengestaucht.
00:23:55: Und ich als junger Versuchsingenieur mit hochrotem Kopf und dann sich beschimpfen lassen.
00:24:01: Ich hatte damals eine Tochter und die Zwillinge war auch bekannt.
00:24:06: Dann war es schon eine Blamage.
00:24:10: Aber wir haben schon erkannt, wie man dann eben dieses Eintrehen wegbekommt.
00:24:16: Das wollten wir ja auch wegbekommen und warum.
00:24:19: Das waren dann einfach auch Spurverhalten der Hinterachse.
00:24:25: Und da hat man die Autos auf die Messbühne gezogen und dann einfedern lassen.
00:24:31: Und das Spurverhalten, das Spuränderungsverhalten gemessen.
00:24:35: Das waren alle so meine Aufgaben.
00:24:37: Das ist ja auch sehr entleerreich, wenn man nicht immer nur die eigenen Produkte hat,
00:24:40: sondern auch mal andere oder andere Antriebskonzepte mal testen kann.
00:24:46: Da hat man viel gelernt und wir hatten dann auch eine Hinterachse,
00:24:50: die eine Starachse war, eine Starachse hat ja Vorteile im Vergleich zu einer Einzelradaufhängung und auch Nachteile.
00:24:58: Und wir haben dann einen U-Profil Starachse entwickelt,
00:25:02: die sich halb wie eine Einzelradaufhängung verhielt und halb wie eine Starachse.
00:25:09: Also das waren schon Erkenntnisse und die haben natürlich auch alle durch
00:25:13: einen Vergleich mit den Fremdfabrikaten herausgefiltert.
00:25:17: Sondern durftest du ein spannendes Auto entwickeln?
00:25:21: Den Audi 50?
00:25:23: Ja, das war mein erstes Auto.
00:25:26: Die Aufgabe war, den Neck aus Ulm und Ingolstadt effektiver zu machen.
00:25:41: Und der PiG war dann '71, '72 zu uns gekommen, '69 habe ich angefangen.
00:25:49: Ein Jahr, zwei Jahre später ist dann der PiG zu uns gekommen
00:25:53: und hat dann angeordnet, dass man nur ein Fahrversuch hat.
00:25:58: Also das hat er in Ingolstadt konzentriert.
00:26:01: Und die Neck aus Ulm hatten ja nicht nur den Rohr 80, den Wanklmotor,
00:26:08: sondern auch ein K70 entwickelt.
00:26:12: Und dann wollten wir, wir hatten den Audi 60, Audi 80 dann,
00:26:20: die alten Modelle.
00:26:23: Ja, diese ganzen alten Modelle.
00:26:25: Und wollten dann auch mit einem Kleinwagen was machen.
00:26:31: Und da hatten die Neck aus Ulm ein Konstruktion, einen Kleinwagen entwickelt.
00:26:38: Und diese Zeichnungen und die Entwicklung und die Fahrwerksingenieure,
00:26:44: persönlich war das der Herr Gass und der Mössle, die da gekommen sind,
00:26:48: die dann auch in meine Abteilung reingeflossen sind, wo ich drinnen war,
00:26:55: haben wir praktisch von Neck aus Ulm den Audi 50 geerbt
00:27:02: und dann also die ersten Prototypen in Ingolstadt gebaut.
00:27:05: Und ich wurde dann Typikleiter für den Audi 50.
00:27:09: Wie hat man das damals gemacht?
00:27:11: Wie hat man damals ein Auto entwickelt?
00:27:13: Die Verhältnisse der Konstrukteur weiß, wie groß man ist,
00:27:24: dann wird eine 80-Prozent-Puppe genommen, dass du nicht mit 1,20 m über auch nicht mit 1,50 m groß bist,
00:27:30: dann wird so eine 80-Prozent-Puppe genommen.
00:27:33: Dann wird gesagt, ja, ist das ein Viersitzer, ein Kleinwagen,
00:27:37: dann werden die Platzverhältnisse, einen richtigen Kofferraum.
00:27:40: Dann hat man schon angefangen damals mit dem Fliesheck,
00:27:45: was man heute Sportback nennt oder so,
00:27:49: das ist also kein Kofferraum in ursprünglicher Form, wenn es Limousine ist,
00:27:54: sondern dass die hinteren auch aufrecht sitzen können
00:27:57: und dass man trotzdem dahinter noch Koffer unterbringt in dem Heck.
00:28:04: Ja, dann hatten die die ersten Zeichnungen.
00:28:07: Wir, der Vakus, war damals noch im Design der Chef,
00:28:12: hat dann sicherlich das Ganze überarbeiten lassen, das Äußere
00:28:17: und dann die Konstruktion hat es dann zu Papier gebracht,
00:28:21: vorne eine McPherson-Achse, hinten eine Starachse, aber eine mit U-Profil,
00:28:26: die eben die beiden Eigenschaften von Querlenker und Starachse verbindet
00:28:34: und dann hat man das erste fahrbare Utensilie gehabt
00:28:41: und da musste ich mich dann reinsetzen und fahren
00:28:44: und sagen, was passt, was nicht passt.
00:28:47: Und das fing aber schon an, dass ich also auch die Teile zusammengesucht habe.
00:28:54: Wenn ich jetzt eine Vorderachse aufbaue
00:28:57: und die Vorderachse besteht aus dem McPherson-Bein
00:29:00: und die Feder wird bestellt von den Zulieferanten
00:29:03: und der Dämpfer wird von Borge bestellt
00:29:05: und dann musste das eben zusammentragen.
00:29:08: Die Blechteile hast du im eigenen Schlosserei machen lassen
00:29:12: und dann wurde das zusammengebaut
00:29:14: und dann gab es natürlich Fehlbestellungen
00:29:17: und es hat nicht gepasst
00:29:19: und dann muss dann eine Gummiauflage dazwischen und das war
00:29:22: als die Aufgabe des Typbegleiters, der das organisieren musste,
00:29:27: dass die Teile, die Einzelteile, die dann Vorderachse, vorne Vorderachse,
00:29:32: hinten, links und rechts und hinten zur der Korserie hingetagen worden ist,
00:29:37: wo das dann aufgebaut worden ist
00:29:39: und die Schraube hat nicht gepasst
00:29:41: und die Bohrung war an der falschen Stelle.
00:29:43: Das alles musste zusammenfassend als Typbegleiter
00:29:46: mit der Konstruktion vorhandeln,
00:29:48: eventuell auch mit dem Einkauf, mit dem Aufbau,
00:29:51: bis das Auto dann eben das erste Mal startklar war
00:29:56: und dann hatte man aber auch die Verantwortung,
00:29:59: dass man das Auto dann in der Nacht erprobt hat
00:30:01: und gefahren ist und abgestimmt hat
00:30:05: und Federn verbessert hat oder die Sturzdämpfer,
00:30:08: da gab es natürlich dann auch wieder Spezialisten,
00:30:10: die da drauf geübt waren
00:30:12: und so hat man dann eben das komplette Auto gelernt
00:30:17: und das nannte sich dann Typbegleiter
00:30:19: und das war mein erstes Auto der Audi 50.
00:30:22: Und das alles ohne Axel-Listen und ohne Computervorberechnung?
00:30:28: Ja, die Listen gab es natürlich auch
00:30:31: und die Zeichnern gab es auch
00:30:33: und wir hatten auch Stempelkarten,
00:30:35: muss man sich mal vorstellen, wo wir ja auch die Aufträge reinschauen.
00:30:38: Wir mussten also vermerken,
00:30:40: wieviel haben wir in die Vorderachse reingesteckt
00:30:43: und wieviel hat die Hinterachse
00:30:45: und waren wohl Motor- und Getriebe angeliefert
00:30:48: und dann gab es solche Stempelkarten
00:30:51: und da gab es Stempellöcher
00:30:54: und da musste man dann eben das anstreichen,
00:30:56: kann ich mich noch erinnern,
00:30:58: und dann wurden die verwertet.
00:31:00: Und du machst das natürlich nicht,
00:31:02: wenn du jetzt die Vorderachse,
00:31:04: ne, hast du nicht eine Stempelkarte dabei
00:31:06: und tust das eintragen,
00:31:08: sondern dann einmal am Freitag Nachmittag,
00:31:10: wo man es abgeben musste,
00:31:12: hat man überlegt,
00:31:14: wo kann ich das dahin schreiben,
00:31:16: oder wie das dahin schreiben,
00:31:18: und dann hat man da aus dem Gedächtnis
00:31:20: und wenn man wollte,
00:31:22: dass das nicht zu teuer an die Vorderachse wurde
00:31:25: und man hat noch ein Geld gehabt
00:31:27: für die Hinterachse,
00:31:29: und da wurde auch schon ein bisschen gemogelt,
00:31:31: aber letztendlich wurde es dann
00:31:33: ein Zentralkomputer gegeben
00:31:35: und da wurden die Auswärtungen gemacht
00:31:37: und für den Vorstand und ja,
00:31:39: waren andere Zeiten.
00:31:41: Wie auch euer Verhältnis zu den Wolfsburgern,
00:31:44: weil da entstand ja parallel
00:31:46: eigentlich so ein ähnliches Konzept mit dem Golf,
00:31:48: vielleicht ein kleines bisschen größer,
00:31:50: aber eigentlich so von der Grundkonzeption,
00:31:52: Frontmotor
00:31:54: und Frontantrieb
00:31:57: Die VWler hatten das Problem,
00:31:59: dass der Käfer ausgelaufen ist
00:32:01: und die wollten den Käfer nachfolgen,
00:32:03: das war ihr großes Problem.
00:32:05: Und dann haben sie diesen Golf entwickelt.
00:32:08: Und vorher hat Bier ja noch lange
00:32:10: ein Mittelmotor, Auto entwickelt
00:32:12: und solche Geschichten.
00:32:14: Ja, aber das war dann
00:32:17: schon zukundenfremd
00:32:20: und das hat also auch am Piech dann eingesehen,
00:32:22: dass man in der Großserie
00:32:24: eigentlich sowas schlechter ist,
00:32:26: sowas schlecht bringen kann.
00:32:28: Die Ideen kam natürlich von Porsche
00:32:30: mit dem hinteren Motor
00:32:32: und dann dem Motor
00:32:34: ein bisschen noch mehr nach
00:32:36: die Mitte zu schieben.
00:32:38: Aber
00:32:40: das hat er dabei auch,
00:32:42: die gab es vielleicht mal
00:32:44: irgendwo
00:32:46: in der Vorentwicklung,
00:32:48: Vor-Serie,
00:32:50: so ein paar Ansätze,
00:32:52: aber in der Großserie
00:32:54: eigentlich nicht,
00:32:56: wie wir dann,
00:32:58: da Bier sich dann so
00:33:00: nach ein, zwei Jahren eingeführt hatte,
00:33:02: haben wir ja dann
00:33:04: mit den
00:33:06: Audi 50
00:33:08: und
00:33:10: unseren Audi 80
00:33:12: das erste Mal
00:33:14: den Professor Fierla
00:33:16: in Spanien getroffen
00:33:18: zu der ersten gemeinsamen
00:33:20: Erprobungsfahrt.
00:33:22: Wir hatten dabei
00:33:24: ihren Golf
00:33:26: und hatten,
00:33:28: wenn ich mich richtig erinnere,
00:33:30: dabei ein K70-Prototypen.
00:33:32: Das ist ein spannendes Zusammentreffen.
00:33:34: Ja, der noch
00:33:36: aufgebaut worden war
00:33:38: in den Anfängen von Neckars-Ulen
00:33:40: und dann
00:33:42: fertiggestellt wurde von
00:33:44: den VW-Lern in Wolfsburg.
00:33:46: Also eigentlich ein NSU war
00:33:48: so zu sagen.
00:33:50: Die Ursprungsdaten
00:33:52: war auch der Audi 50 ein NSU
00:33:54: und uns hatte man
00:33:56: den kleinen Wagen gegeben
00:33:58: und die VW-Lern haben sich den großen
00:34:00: und haben gedacht daraus können sie
00:34:02: dann einen Passat entwickeln.
00:34:04: Dann haben wir uns in Spanien getroffen
00:34:06: von Audi WIR,
00:34:08: das waren eigentlich vier Leute
00:34:10: mit, wenn ich mich richtig erinnere,
00:34:12: drei Autos,
00:34:14: einen Audi 80
00:34:16: und
00:34:18: einen Audi 50, glaube ich,
00:34:20: oder um die Kerne.
00:34:22: Auf eigenachs runtergefahren.
00:34:24: Auf eigenachs runtergefahren.
00:34:26: Und
00:34:28: die Unterfahrt, das war schon
00:34:30: so eine Sensation,
00:34:32: jeder wollte natürlich schneller sein
00:34:34: und dann hat man dann überholt
00:34:36: und der eine hat
00:34:38: dann eine Kolonne
00:34:40: und überholt und so lange
00:34:42: der links geblinkt hatte, durfte man
00:34:44: den hinterherfahren,
00:34:46: und dann hat man dann gesehen,
00:34:48: ist noch genug Platz, du kannst jederzeit
00:34:50: dann rein und ja,
00:34:52: war so ein richtiges Wettrennen
00:34:54: mit einem Pi, hat Spaß gemacht.
00:34:56: Pi, ich war auch dabei.
00:34:58: Ja, Pi, ich war dabei.
00:35:00: Dann hat man sich mit dem Professor
00:35:02: vier Tage getroffen
00:35:04: und der hatte statt
00:35:06: vier Leute, hatte der 40 Leute dabei.
00:35:08: Oha, kannst du auch Reisebus?
00:35:10: Ja,
00:35:12: so ein statt
00:35:14: ja, wir hatten drei Autos, vier Fahrer
00:35:16: und drei Autos.
00:35:18: Also, ein Auto war immer mit zwei
00:35:20: Mann besetzt und zwei Autos immer nur
00:35:22: mit einem Mann.
00:35:24: Und der Pi, ich hatte
00:35:26: natürlich meinen Chef
00:35:28: dem Benzinger und den
00:35:30: Jörg Benzinger war das noch.
00:35:32: Jörg Benzinger, ja.
00:35:34: Und der Nauwerk, immer als Beifahrer,
00:35:36: ich war noch der unbekannte
00:35:38: Entwicklungsingenieur,
00:35:40: ich war immer alleine im Auto,
00:35:42: ich war noch nicht mehr 50 Jahre.
00:35:44: Aber gut, dann habe ich mit denen getroffen
00:35:46: und dann
00:35:48: das war also
00:35:50: ein Riesenerlebnis
00:35:52: wie weit wir
00:35:54: waren im Vergleich
00:35:56: zu den Wolfsburgern.
00:35:58: Die hatten auf gut Deutsch nur Scheiß.
00:36:00: Der Golf war ja ganz
00:36:02: angenehm, der hatte ja schon damals
00:36:04: die mehr oder weniger
00:36:06: die jetzige Form,
00:36:08: wo ich mir gedacht habe, mir gefällt das gar nicht.
00:36:10: Der wird sich nie, nie durchsetzen.
00:36:12: Das kann dort nicht mal
00:36:14: als Käfer nachvorgehen.
00:36:16: Wo ich aber mich wirklich
00:36:18: wirklich getäuscht habe,
00:36:20: ist ja in den Ursprungsformen
00:36:22: immer gleich geblieben bis heute.
00:36:24: Aber
00:36:26: der hatte kein gutes Getriebe,
00:36:28: der hatte einen eigenen Motor
00:36:30: und der Kalsipzi war noch grauenhafter,
00:36:32: bei dem hat er gar nichts funktioniert.
00:36:34: Und dann
00:36:36: hat man sich geeinigt
00:36:38: die hohen Herren
00:36:40: bei diesen war ich immer noch
00:36:42: der ganz junge Versuchsingenieur
00:36:44: die Gespräche
00:36:46: welchen Motor, welchen Getriebe
00:36:48: man hatte sich dann schon geeinigt.
00:36:50: Also wir nehmen von euch
00:36:52: den
00:36:54: auch die 50 Motor in den Golf rein
00:36:56: also den
00:36:58: EA801
00:37:00: Ja, also
00:37:02: das war noch nicht der EA827
00:37:04: das war ja dann der größere Motor
00:37:06: Das war dann der größere Motor
00:37:08: aber da müsste ich
00:37:10: jetzt Musik passen
00:37:12: der EA827
00:37:14: ist da glaube ich dann auch
00:37:16: in den Audi 80 reingekommen.
00:37:18: Der große Dauläufer, der spielt auch der GTi Motor
00:37:20: war so. Ja, richtig.
00:37:23: Auf jeden Fall wurde da schon aussortiert, VW den K70 schmeißen wir ganz weg.
00:37:30: Wir nehmen von euch den Audi 80 als Passat.
00:37:36: In unseren Golf kommt euer Audi 50 Motor und Getriebe rein.
00:37:43: Da sind wir mehr, wie nie schon als Sieger, dort gestanden.
00:37:52: Den K70 hat man weggeschmissen, den Audi 80 hat man genommen und so weiter und so.
00:37:57: Dann habe ich den Audi 50 ja zur Serienreife begreitet.
00:38:02: Wir hatten dann im ersten Jahr 40, 50 und 60 PS.
00:38:07: 60 PS war der Audi 50 GL, wenn ich mich richtig erinnere.
00:38:12: Und den Audi 40 PS, das war die Anfangs- und Billigversion.
00:38:17: Aber schon schön gestaffelt, also für den Markt aufbereitet.
00:38:21: Ja, für den Markt aufbereitet.
00:38:23: Und dann hat man weiter, wenn es einer größer wollte bei Audi 50 mit 60 PS GL,
00:38:30: dann kam man eben den Audi 80 als niedrigste Version.
00:38:35: Und dann kam es auch vom Audi 80 die GL Version und letztendlich dann mit 110 PS
00:38:42: und den 827er Motor und so weiter.
00:38:45: Was mich eben bedrückt hat, damals hat es mich geärgert, heute macht es mich vielleicht ein bisschen stolz.
00:38:54: Wir haben ein Jahr lang diese drei Varianten produziert und dann im zweiten Jahr durften wir den Audi 40,
00:39:01: den normalen nicht mehr produzieren, dann haben wir uns das Auto geklaut auf gut Deutsch zu meiner Entrüstung.
00:39:06: Also die 40 PS Variante?
00:39:08: Die 40 PS Variante und haben statt den vier Ringen das VW-Schild aufgemacht und Polo genannt.
00:39:14: Und im zweiten Jahr haben sie dann den Audi 50 uns weggemacht und sie dachten,
00:39:20: ihr baut so die großen Autos nur noch den GL für euch und im dritten Jahr war auch der GL weg.
00:39:24: Das war frech.
00:39:25: Ja, frech, aber gut, das war gut für das Konzern.
00:39:29: Sobald ihr wie geadelt auch eure Audi, oder?
00:39:31: Ja, ja, und VW überlebt damit und zu meinen Stolz gibt es ja den Polo heute noch.
00:39:36: Also Wahnsinn.
00:39:37: Und das ist natürlich auch, eigentlich wenn man ehrlich ist, war das natürlich der wahre Volkswaage, den ihr da gebaut hattet.
00:39:44: Ja, ja, und ich kann mir noch eine ganz nette Anekdote erinnern.
00:39:48: Meine Eltern haben sich dann in Österreich ein Polo gekauft.
00:39:56: Billig 40 PS.
00:39:58: Also dein Auto?
00:39:59: Mein Auto.
00:40:00: Das haben wir natürlich gestunken, das VW-Zeit.
00:40:03: Dann habe ich natürlich hier Kommit, haben wir genug Versuchsteile gehabt, die vier Ringe mitgenommen, das GL-Schild mitgenommen.
00:40:12: In Österreich das Auto erst mal umgewandelt in den Audi 50 GL.
00:40:19: Das war dann meine Genugtung.
00:40:23: Super.
00:40:24: War nicht damals dann auch schon so ein bisschen ein Wettstreit, ob quer eingebaut oder längs eingebaut?
00:40:30: War es nicht auch schon so ein Thema da?
00:40:32: Ja, da sching das an.
00:40:34: Da waren wir komplett dagegen, da haben die 50 GL mit längs so normal eingebaut.
00:40:40: Und es geht ja auch um das Getriebe.
00:40:44: Das Getriebe sitzt ja dann gerade drinnen und links und rechts die Gelenkwelle ist gleich lang.
00:40:50: Und wenn du jetzt quer einbaust, hast du immer das Problem mit ungleichlangen Getriebewellen.
00:40:57: Und dann haben wir wirklich im Wettstreit nachgegeben.
00:41:00: Also einfach fürs Händling dann?
00:41:02: Ja, wenn du in den Linkskurve fährst, ist das Fahrverhalten anders als das Rechtskurve.
00:41:06: Weil dann andere geometrische Kräfte auftreten und wenn du dann Gas gibst oder Gas wegnimmst,
00:41:12: dann geht das Auto mehr untersteuern oder weniger.
00:41:16: Und das ist dann wirklich störend.
00:41:18: Das Linkskurve ist anders als die Rechtskurve.
00:41:20: Das kann man den Kunden nicht zumuten.
00:41:22: Und letztendlich habe ich auch da viel Energie reingesteckt.
00:41:29: Aber wir wollten unbedingt, und das war unser Hauptargument,
00:41:34: wir wollen, dass der Motor gerade besitzen, das Getriebe hinten angebaut wird.
00:41:38: Aber aus Kostengründen ist es dann eben doch anders entschieden worden.
00:41:44: Die kleinen Versionen wurden dann grundsätzlich mit Quermotor gebaut.
00:41:49: Und für das Getriebe hat man dann eben eine Ausgleichswelle gemacht,
00:41:54: eine kurze Zwischenwelle.
00:41:56: Und dann von dieser kurzen Zwischenwelle links und rechts die gleichlange Gelenkwelle.
00:42:01: Das sind so eine Krücke, aber dann funktioniert es natürlich.
00:42:03: Ja, dann funktioniert es.
00:42:05: Dann hat man natürlich Probleme mit ein und ausfedern,
00:42:08: weil die Gelenkwelle zu kurz wird und die natürlich dann leichter knicken.
00:42:11: Und die Gelenke, das sind der homokinetische Gelenke,
00:42:14: dann mehr können müssen und teurer werden, aber das hat man in Kauf genommen.
00:42:18: Aber man hat es nicht hingekriegt mit ungleichlangen Gelenkwellen,
00:42:22: gleiches Fahrverhalten, haben wir lange probiert.
00:42:25: Bleibt das immer noch der Package Nachteil,
00:42:27: dass man eigentlich vorne viel Platz verschwendet,
00:42:29: wenn der Motor längs eingebaut ist?
00:42:31: Ja, natürlich.
00:42:32: Weil ich mau die 50, ist das eigentlich eine Menge Platz, die verloren geht, oder nicht?
00:42:36: Ja, natürlich hat es Vorteile, man kann das Auto im Prinzip dann kompakter bauen,
00:42:42: hat dann natürlich auch wieder Nachteile im Crashverhalten,
00:42:45: weil das Auto kürzer wird, die Crashstunde wegfällt.
00:42:49: Also die Personen selber in einem Quermotor sitzen eigentlich unsicherer,
00:42:55: als wenn es ein Längsmotor wäre, weil der Vorbau einfach kürzer wird.
00:43:00: Also Thema Crash war auch beim Audi 50 schon?
00:43:02: Ja, natürlich.
00:43:04: Das war immer für mich, also auch sehr unterhaltsam,
00:43:09: ein bisschen verantwortlich als Versuchsinjener, als Typbegleiter,
00:43:14: dann auch die Crashverhalten dann anzuschauen.
00:43:17: Und dann wird das ein tolles Ding gegen die Wand gehauen.
00:43:21: Das tut der einerseits leid, andererseits ist es natürlich auch aufregend,
00:43:26: es ist wie ein Abenteuer.
00:43:28: Und da siehst du, was mit dem Puppen passiert.
00:43:30: Das ist schon manchmal auch ein bisschen, kommst du ins Nachdenken.
00:43:36: Also Kollegen haben, wir haben ja keine Versuchstrecken gehabt, die abgesperrt waren.
00:43:41: Wir haben also alles auf den Landstraßen gemacht.
00:43:43: Und ich habe dann die Kollegen, die verstanden, die dann auf der Landstraße
00:43:47: mit Schosssee alle Lebbäumen gewedelt haben.
00:43:50: Ich habe immer ...
00:43:51: Weil links und rechts Bäume starten?
00:43:53: Ja, ja, so eine Idioten.
00:43:54: Und die sind auch öfters dagegen gefahren.
00:43:56: Und ich habe mir immer eine Straße ausgesucht,
00:43:59: musste ich auch machen, wo es keine Graben gab und keine Bäume.
00:44:02: Und wie oft habe ich die Straße verlassen und bin im Feld gelandet.
00:44:06: Aber ja, wenn man so zwei, drei Mal die Crashs gesehen hat,
00:44:11: dann wusste man auch, warum.
00:44:13: Dann hast du den Audi 50 Motor genommen
00:44:17: und hättest Audi fast in einem Motorradhersteller verwendet.
00:44:20: Aber es war dann schon ein bisschen später.
00:44:23: Ich habe dann verschiedene Abteilungen durchgemacht.
00:44:28: Nachdem ich dann Typbegleiter war, vom Audi 50 war ich dann Hauptgruppenleiter.
00:44:36: Und dann wollte ich natürlich auch Abteilungsleiter werden.
00:44:41: Und da gab es noch diese Anekdote mit einem Pierg,
00:44:47: dass ich mich dann eben einfach schon bei Porsche und bei BMW beworben habe.
00:44:59: Hast du doch hasstig schon ein bisschen umgeschaut?
00:45:01: Ich habe mich dann schon umgeschaut, weil ich da schon Lust hatte,
00:45:04: auch mal was von der Welt zu sehen.
00:45:07: Und war mir dann zu langweilig in Ingolstadt.
00:45:10: Ich hieß ja bei meiner Einstellung, hat mir der Personalchef Gaul,
00:45:14: hieß er glaube ich, gesagt, wissen Sie, was das Schönste ist,
00:45:17: statt mich zu ermutigen in Ingolstadt,
00:45:20: ich sage, nein, wieso?
00:45:22: Ich komme fange jetzt erst dann bald bei Ihnen an,
00:45:24: Einstellungsgespräch hat das.
00:45:26: Das Schönste von Ingolstadt ist die Autobahn nach München.
00:45:29: Oh Gott.
00:45:31: Sein alter Udo Lindberg sprach.
00:45:35: Die beste Straße unserer Stadt, die führt aus Ihr hinaus.
00:45:38: Nach München, nach Schwabingen gibt es schönere Städte aus.
00:45:42: Ja, habe ich damals nicht ernst genommen, aber gut nach 2, 3, 4 Jahren
00:45:46: in Ingolstadt will man natürlich schon dann auch weitermachen
00:45:50: und Fortschritte machen, habe ich mich bei BMW beworben.
00:45:54: Gleiche Gehalt ist eine Ehre bei BMW zu arbeiten
00:45:58: und vielleicht 100 Euro mehr oder was, aber die Wohnverhältnisse
00:46:03: haben das kalkuliert, sie waren ein Familienvater.
00:46:08: Ja, da war es schon so teuer.
00:46:10: Kommst schlechter weg als in Ingolstadt
00:46:13: und nach Porsche Stuttgart war es genauso,
00:46:16: da war vielleicht das Gehalt sogar noch geringer,
00:46:19: aber du hast eine Ehre bei Porsche arbeiten zu dürfen
00:46:23: und da habe ich gesagt, nicht so viel Ehre brauche ich nicht,
00:46:25: da bin ich lieber hier.
00:46:27: Dann habe ich mich bei VW do Brasil beworben,
00:46:31: als Hauptabkleidungsleiter in den Versuch
00:46:34: und habe die Stelle zugeteilt bekommen
00:46:37: und das hat mich dann der Piech davon abgehalten.
00:46:40: Das ist natürlich durchgesickert in der Organisation, oder?
00:46:43: Ja, die haben ihn natürlich gefragt,
00:46:45: der Gump hat bewerblich, hat keine Veranlassung,
00:46:48: ihm das mitzuteilen und dann hatte er mich kommen lassen,
00:46:51: nämlich zusammengeschissen.
00:46:53: Was ich denn da will, ich sage, ich habe mich hier abgerappelt
00:46:58: und abgestampelt und ich will ja auch mal
00:47:01: mein Hauptgruppenleiter-Status loswerden
00:47:04: und dann habe ich dann auch ein Hauptabkleidungsleiter
00:47:07: und dann habe ich ihn gefragt, wann werde ich denn das?
00:47:11: Wenn ich Ihnen sage, er Gump hat, dass Sie das werden,
00:47:14: zweifeln Sie an meine Worte.
00:47:17: Nein, natürlich nicht.
00:47:20: Dann hat er gemeint, ziehen Sie Ihre Bewerbung zurück
00:47:24: und das habe ich dann auch getan
00:47:26: und am Ende war ich dann auch Hauptabkleidungsleiter.
00:47:29: Ging es denn doch?
00:47:31: Ja, war ich der jüngste Abkleidungsleiter
00:47:33: in der technischen Entwicklung, ohne irgendwelche Förderprogramme.
00:47:43: Aber letztendlich haben wir dann, habe ich die Vorentwicklung
00:47:50: mal bekommen und Nekos Ulm war ja, ich als Schüler hatte ja
00:47:56: in meinem Buch 250 Motorrad, mein Bruder hatte noch Horrex
00:48:01: und dann sind wir Wettrennen gefahren
00:48:03: und natürlich, sein Motorrad war immer kaputt, war hochsensibel.
00:48:08: Mein Motorrad ist eigentlich immer gegangen,
00:48:10: aber Leistungen waren natürlich nicht vergleichbar.
00:48:13: Und dann Nekos Ulm Motorradhersteller NSU,
00:48:19: weltbekannt, viele Wettrennen gewonnen und Rundstrecken,
00:48:25: war ja alles bekannt von Nekos Ulm.
00:48:28: Dann haben wir gedacht, ja, den Audi 50 im Motorrad einbauen,
00:48:32: das war so die Idee in der Abteilung,
00:48:35: mit Jörg Bensinger, mit mir, damals sieß der Meister,
00:48:39: hieß Jäger und die Örtos trauen wir uns schon zu.
00:48:42: Und dann haben wir das Empirik vorgeschlagen
00:48:45: und dann hat er gesagt, na ja, dann machen Sie das mal,
00:48:47: aber Wolfsburg darf davon nichts wissen.
00:48:49: Dann haben wir, kam mir so vorhin, ein Verschlag gebaut,
00:48:54: das hat sich angefühlt wie nach dem Krieg,
00:48:56: wenn meine Mutter irgendwo im Keller so eine Kartoffelkiste,
00:49:01: weißt du, ob du das noch kennst, also da war so ein Verschlag
00:49:06: und da unten war es so ein Rausdruck.
00:49:08: Und dann sind die Kartoffeln so, wenn man mit einer Schräge,
00:49:11: sind die Kartoffeln nachgelaufen.
00:49:13: Und so ein Verschlag haben wir da gebaut,
00:49:15: durfte keiner rein, in der geheimen Entwicklung nochmal
00:49:19: ein Verschlag gebaut, das war dann, und dann habe ich in Ingolstadt
00:49:23: über einen BMW-Händler mir einen kaputten Rahmen gekauft.
00:49:27: - Ein BMW-Rahmen? - Ein BMW-Rahmen gekauft,
00:49:30: und dann haben wir den umgeschweißt
00:49:32: und dann haben wir so Stück für Stück
00:49:34: in Nordfängetriebe, weil es viel zu schwach war,
00:49:38: und dann haben wir dann den Motor da vorne reingehangen,
00:49:41: ein Audi 2-Litermotor vom Audi 50.
00:49:48: - Ein 2,8 Liter, 1,1 Liter. - 1,1 Liter Motor.
00:49:55: Letztendlich haben wir dann 110, 120 PS
00:49:58: mit einem Vierfachvergaser draufgesetzt.
00:50:01: - Schlecht, da war dir ja dann auf dem Level von so Kawasaki aus den 80ern oder so.
00:50:07: - Ja, ich war super gewesen. - Da war ich mit dem weiter über 300 gefahren.
00:50:10: Immer mit bisschen Schiss in der Hose.
00:50:12: Die Kette reiste, das Nordengetriebe blockiert.
00:50:15: - Warum konnte der das Audi getrieben?
00:50:17: Ach so, nee, das hatte ja dann seit dem Amt, das ging ja dann nicht.
00:50:20: - Nein, nein, das ist ...
00:50:23: Ja, er hatte einen Kettenantrieb,
00:50:26: im Gegensatz zu den Kadern, wie der BMW.
00:50:30: - Wahrscheinlich doch keine Doppelkette, oder?
00:50:32: - Nein, das ist normaler einfacher Kette.
00:50:35: Also, war schon ...
00:50:37: und das ist unser eigenes Steiling und den Tank.
00:50:40: Und die Achsen haben wir ja auch anders gemacht, also das war schon ...
00:50:45: jetzt, wie ich jetzt Geburtstag hatte,
00:50:49: haben sie das ...
00:50:51: ich steht ja bei uns mal im Museum, mal in der Tradition,
00:50:55: haben sie das mir zu Ehren hierher gefahren.
00:50:59: Und dann durfte ich mich draufsteigen, da gibt es Bilder vom letzten Jahr.
00:51:03: - Das heißt, das Motorrad gibt's da?
00:51:05: - Das gibt's, da steht, in der Tradition oder im Museum, ja.
00:51:08: Ein einzigem Audi-Motorrad.
00:51:11: Und das haben wir dann weiterentwickelt,
00:51:13: und weiterentwickelt, dann hatte ich ja dann mit einem E-Tiss angefangen,
00:51:17: und dann habe ich die Vorentwicklung meiner Nachfolger,
00:51:21: dem Herrn Trezer, übergeben in der Vorentwicklung.
00:51:25: Und letztendlich ist es dann unter der Regie vom Trezer,
00:51:31: vom VW-Vorstand, Vertrieb,
00:51:35: abgeschmettert worden mit der Bemerkung, wir sind doch keine Fahrradhändler.
00:51:39: Aber wir werden damals weit vor den Japanen das erste Motorrad geresen,
00:51:48: was wirklich, wirklich über 100 PS hatte, was er gekühlt war.
00:51:54: Unser Vierzylinder vom Audi, den GL Motor, aufgepäppelt, den 60 PS Motor,
00:52:02: auf über 100 PS, vierfach Vergaser, also war schon ein Hammer.
00:52:08: - Ja, und BMW hatte zu der Zeit ja nur seinen Boxermotor, also da hätte er ja echt ganz weit vorn gewesen.
00:52:13: - Ja, wir wären da wirklich gut unterwegs gewesen, aber dann sind die Japaner gekommen,
00:52:18: und der Traum war aus. Aber gut, ich habe dann den Iltis gemacht,
00:52:25: ich habe mir auch Spaß gemacht, habe ich das Motorrad vergessen.
00:52:29: - Ja, bevor wir zum Iltis kommen, musst du mir noch ganz kurz mal erzählen,
00:52:34: weil ich ja vor einiger Zeit auch beim Dankwarteiermann zu Gast war
00:52:38: und über den Wankermotor gesprochen habe, wie hatten euch das so tangiert?
00:52:43: Habt ihr da was mitbekommen aus der Kasolmbi, wie die dann mit dem Roo 80 rumexperimentiert haben?
00:52:47: - Ja, da haben wir ein Iltisch hingeschaut, haben dann also auch für uns Motoren bestellt.
00:52:55: - Was waren es dann drei Scheiben? - Zwei Scheiben, ein Scheiben, ein Scheiben, ein Scheiben,
00:53:02: schönste Motor war da, ein Motor eingebaut in großen Audi, Audi 100 war das dann damals schon.
00:53:09: Das war ein fantastischer Motor. Der lief eigentlich heute sowieso ein E-Auto,
00:53:16: man hat nicht viel, aber er ist vibrationsfrei.
00:53:19: Es war der Traum eines jeden Ingenieurs. Aber der Peel hatte da den Riecher
00:53:28: und war immer gegen Wanker. Er kannte, na, das ist eher eine Pumpe, das ist kein Motor,
00:53:36: den kriegen wir nicht dicht, da kommen wir mit dem Abgasen nicht hin,
00:53:40: der hatte das wirklich im Urin, er hat das gespürt. Ich war so begeistert, ich hätte dann gesagt,
00:53:48: das ist mir wurscht, das machen wir.
00:53:51: - Es gibt ja nur Schwachsweiß, es gibt Leute, die noch heute, ihr seht es an deinen Augen, total begeistert sind.
00:53:57: Und dann gibt es Leute wie er hat Milcher, die sagen, Wanker ist ein Scheiß.
00:54:01: - Das Prinzip ist ja super.
00:54:06: Wie ein Zweidagmotor über Schlitze gesteuert, keine Ventile mehr, natürlich ist man schon gehemmt.
00:54:14: Man kann jetzt dem Abgasstrom nicht mehr befehlen, jetzt ist Schluss zugemacht, fertig, die Klappe, keine Abgase.
00:54:22: Und mit den Schlitzen und mit den Überdeckungen und mit den Strömungsberechnungen, da waren wir also auch noch nicht so weit.
00:54:31: Und dann die seitlichen Kanten musste man jetzt seitlich abdichten gegen Öl und den Verbrennungsdruck.
00:54:39: - Gab es natürlich alles, die Dichtleisten und die Ecken von den Dichtleisten.
00:54:43: - Ja, gab es alles. Die Japaner haben das ja dann auch jahrelang weitergeführt.
00:54:49: - Aber wirklich mit japanischem Aufwand.
00:54:52: - Ja, mit japanischem Aufwand und Akribi.
00:54:55: Aber es ist einfach nicht zum Durchbruch gekommen, wegen Abgasnormen und wegen Verbrauch.
00:55:03: Mein Bruder hat den Ro 80 gehabt, der war damals schon in meinen Augenstein reich als Unternehmer, Bauunternehmer.
00:55:13: Und ich bin das Auto immer Probe gefahren und wir haben dann also auch sogar übem ...
00:55:22: Ich durfte ja auch Autos bestellen und die dann fahren und die dann weiterverkaufen.
00:55:29: Dann war es 2, 3, Ro 80, also auch in meinem Bruder mal Besitzer gewesen, aber nur vorübergehend.
00:55:35: Aber es war schon toll und gibt es ja immer diesen alten Gruß, wenn sich die begrüßen.
00:55:42: - Wie viele Austauschmotoren sind drin?
00:55:46: - Fingerzeichen.
00:55:49: Die waren natürlich aber auch gar nicht böse, weil die auch begeistert waren.
00:55:53: Die Kunden, die sich das gekauft haben, die wussten, ich musste ein Motor vielleicht tauschen.
00:55:58: Aber das war schon, oder ist immer noch was edles, so ein Alto Ro 80, also Rücktimer, macht immer noch was her.
00:56:06: - Ja, aber die Dichtleistenprobleme, die sind ja inzwischen eigentlich gelöst.
00:56:10: Was bleibt das halt vielleicht, das Abgasproblem und das grundsätzliche thermodynamische Problem?
00:56:17: - Ja, es ist einfach nicht direkt das Gelbe vom Ei, aber von der Leistung, von der Geschmeidigkeit, von der Laufruhe, unschlagbar.
00:56:28: Aber letztendlich ist das jetzt verwirklicht auch in einem Elektromotor.
00:56:36: Beim Elektromotor geht nichts mehr hin und her, sondern von Anfang an gleich die Drehung.
00:56:42: - Sofort Drehmoment?
00:56:44: - Ja, und beim Wanker war es ja eigentlich noch eine eierige Umdrehung.
00:56:50: Da waren ja noch Restvibrationen drin und die ist jetzt beim Elektromotor komplett weg.
00:56:55: - Und ein ganz anderer Wirkungsgrad, muss man leider ja auch sagen.
00:56:58: Das heißt leider ist das so, das ist ja, Wirkungsgrad ist ganz anders.
00:57:02: - Drehmoment.
00:57:03: - Verbränder sind einfach Wärmelmaschinen eigentlich?
00:57:05: - Ja, sicher, aber trotzdem was Tolles.
00:57:09: - Ja, absolut, absolut.
00:57:11: - So, dann, der Name ist ja schon gefallen, dann ging es weiter zum VW-Iltis.
00:57:16: Hast du dich da gedrängt oder wurde dir das angetragen des Thema "Iltis"?
00:57:19: - Nein, ich habe ja dann sozusagen zu dem Zeitpunkt die Vorentwicklung gehabt.
00:57:28: In der Vorentwicklung ist jetzt das Motorrad entstanden.
00:57:32: Das Motorrad war dann fast fertig.
00:57:35: Zu dieser Zeit hat dann der Pierg bei irgendeiner Reifentestfahrt oder Versuchsfahrt zusammen mit den Jörg Bensinger,
00:57:48: wenn ich mich richtig erinnere, einen Herrn Träser kennengelernt bei Pirelli, wenn ich weiß.
00:57:53: - Walter Träser, ja.
00:57:54: - Walter Träser und war so begeistert von diesem Walter Träser, dass er den Einstell,
00:58:00: mit dem Jörg Bensinger gesagt hat, den stellst du jetzt ein.
00:58:04: Zu dem Zeitpunkt, wie gesagt, war ich, hatte ich Vorentwicklungen, war auch interessant,
00:58:09: Autos vorentwickeln und Motorräder, gehört er dann zur Vorentwicklung dazu.
00:58:15: Und zufälligerweise hat dann der VW-Konzern die Anfrage von der Bundesregierung gekriegt,
00:58:24: den Neckar-Sulm, in Neckar-Sulm hergestellten Munger-G-der Bundeswehr zu erneuern.
00:58:33: - Das war ein uraltes Viech, ne?
00:58:35: - Das war ein Zweitaktmotor.
00:58:37: - Aber schon ein Rad, ne?
00:58:39: - Ja, ja. Aber warum war der so alt?
00:58:45: - Weil man, das wusste ich, ich bin als Auslandsdeutscher, ich bin ja mit 16 Jahren nach Österreich gezogen,
00:58:54: im Gymnasium, habe ich auch vorhin erzählt, dann wurde ich nie gemustert, wurde nie erfasst.
00:58:58: In Deutschland, in Österreich war ich dann Auslandsdeutscher, wurde ich auch nie von der Militär behelligt.
00:59:05: Ich hatte keine Ahnung vom Militär und von den Fahrzeugen, die es da gibt.
00:59:10: Im Gegensatz zu all den Mechanikern in Ingolstadt, ne?
00:59:14: - Die kannten den Mugger.
00:59:15: - Die kannten den Mugger auch, die haben wir als ergedient.
00:59:18: Und jetzt hatte dann der Zweitakt natürlich auch bei der Bundeswehr einen schlechten Ruf.
00:59:28: Und man hatte einen Abkommen gemacht zwischen Regierungen Italien, Frankreich, England und Deutschland,
00:59:35: glaube ich, waren jeder, und das wäre ja auch intelligent gewesen,
00:59:40: hat einen Panzerführungskommandoauto gebraucht.
00:59:44: Das heißt, ein Jeep, der die Panzer führt, wo der Kommandant seine Panzer toben, so war damit klar.
00:59:51: - Das mit der Kommandanz ein bisschen bequemer hat.
00:59:53: - Ja, ja, und den Überblick hat er, ne?
00:59:56: Und sich schnell verdrücken kann, wenn es gibt.
00:59:59: - Ja, das ist wahrscheinlich vor allem.
01:00:01: - Und ja, die Italiener wollten, dass das Auto schwimmt.
01:00:06: Die Engländer wollten auch, dass das Auto schwimmt.
01:00:10: Die Franzosen wollten, dass man das Auto vom Hubschrauber abschmeißen kann.
01:00:16: - Und Baguette haltet wenigstens.
01:00:18: - Ja, und die Deutschen wollten, dass das Auto, was ich weiß, rückwärts den Mund et ververs drauf klettern kann.
01:00:26: Ich weiß es nicht.
01:00:27: - Also wahrscheinlich sehr unterschiedlich, wo er steht.
01:00:29: - Ja, völlig unterschiedlich.
01:00:30: Und die haben entwickelt und gemacht und da gab es Prototypen, wirklich, was da Geld rausgeschmissen worden ist, dass das wundvorstellbar war.
01:00:39: - Okay, das war tatsächlich schon so eine europaweite Ausstrahlung?
01:00:42: - Ja, ja, ja, ja, ja.
01:00:43: Das war schon am Wärmen.
01:00:45: Und das hat man sich nicht einigen können.
01:00:48: Und dann irgendwann einmal hat jeder die Schnauze voll gehabt.
01:00:52: Und die Autos, die ihm Einsatz waren bei den verschiedenen Armeen, die sind verrottet mehr und mehr.
01:00:58: Und in Deutschland war es eben der Munger von DKW.
01:01:02: Und dann hat man einen kurzen Prozess gemacht und gesagt, auf gut Deutsch vergiss die anderen.
01:01:09: Wir machen jetzt selber.
01:01:10: Und dann hat die Regierung angefragt bei Mercedes, BMW, VW, Audi nicht, Audi war ja nur die kleine Tochter.
01:01:20: Könnt sie uns innerhalb von zwei Jahren einen Nachfolger für den DKW Munger bauen?
01:01:27: - Ja, wir haben mal einen entwickelungszügel, ein ganz schön sportlicher Vorgabe.
01:01:30: - Ja, zwei Jahre, Bedingung.
01:01:33: Weil schon so viel Zeit ins Land gegangen war.
01:01:35: - Ja, und Mercedes hat sofort gesagt, nein.
01:01:38: VW-Konzern hat auch gesagt, nein.
01:01:41: - Aber nein, weil es so ein kurzer Zeitraum war?
01:01:43: - Nein, weil es war unwirklich, in zwei Jahren ein Geländerwagen zu bauen.
01:01:48: Also ein allradgetriebener Geländerwagen, völlig unwirklich.
01:01:51: - Ja gut, Mercedes hat ja dann später den G gebaut, aber das hat seit mehr Zeit gebraucht, so schenkt.
01:01:56: Die haben den gebaut wegen dieser Anfrage.
01:01:59: Aber die haben von vornherein gesagt, in zwei Jahren schaffen wir das nicht.
01:02:03: Aber Geländerwagen wurde ja modern jetzt auch mit den...
01:02:09: Ja, das sind ja eigentlich von Japan dann rübergeschwackt,
01:02:15: so wie es heute in den Q5 und den Q7 und den...
01:02:21: - SUVs.
01:02:23: - SUVs sind ja damals schon so entstanden.
01:02:26: Also, Tendenz war schon da, über für die SUVs.
01:02:30: Und dann hat der VW-Konzern gesagt, schaffen wir auch nicht.
01:02:33: Aber wir fragen mal den Pi.
01:02:36: Und der Pi hat mich dann kommen lassen, die Frau Heusler hat mich kommen lassen.
01:02:40: - Das war seine Sekretärin.
01:02:42: - Ja, und ich wusste gar nicht, was der will.
01:02:45: Ja, sie machen doch die Vorentwicklung.
01:02:47: Ja, trauen sie sich zu, für die Bundeswehr ein Geländerwagen zu entwickeln.
01:02:54: Ich habe immer ja gesagt, was sollte denn schon sein.
01:02:59: Tolle Aufgabe.
01:03:01: Ja, wirklich, ja.
01:03:03: Ja, dann machen sie mal mehr oder weniger.
01:03:06: Sie haben zwei Jahre Zeit.
01:03:09: Dann bin ich runter wirklich in den technischen Entwicklungen
01:03:14: und meine Mechaniker gefragt, was ist denn ein Bunga?
01:03:19: Ich habe das nicht gewusst.
01:03:22: Ich habe das.
01:03:23: Das ist unser Ziel bei der Bundeswehr.
01:03:25: Und den gibt es jetzt auch schon statt den Zweitackmotor.
01:03:29: Es gibt einige Autos mit Viertackmotor.
01:03:32: Hat man nachgerüstet, weil das ist ja zwei Tag.
01:03:34: Da stinkt zu viel.
01:03:36: Und dann, ja, und wie komme ich an so was und so weiter und so fort.
01:03:40: Und dann habe ich also auch schon erfahren, dass man eben aus Zeitgründen
01:03:44: von den zwei Jahren gab hier Rüstsätze.
01:03:48: Es gab zehn, zwölf Rüstsätze für dieses Fahrzeug.
01:03:51: Das war ein Funkrüstsatz.
01:03:53: Das passte nur auf dem Munga und nicht auf etwas anderes.
01:03:56: Oder den Sanitäterrücksatz.
01:03:59: Wenn es jetzt einer halb erschossen ist,
01:04:01: dann muss man jetzt auf eine Tagbare zurückholen.
01:04:04: Also was ein Wechselsystem sozusagen.
01:04:06: Da sind dann ein Taggestellt auf das Auto und dann die Tagbare rein und raus.
01:04:10: Und das Auto ist natürlich viel zu kurz.
01:04:13: Der hängt dann einen halben Meter hinten raus.
01:04:15: Aber diese Rüstsätze, die gab es, oder die Milan-Abschussrakete.
01:04:19: Das war das tollste Spielzeug.
01:04:21: Das früherste Stingerrakete.
01:04:24: Das war eine Panzerabwehrrakete, die auf dem Auto aufgebaut war.
01:04:29: Das Auto fuhr ohne Verdeck.
01:04:32: Man stand in den Büchern.
01:04:34: Jetzt ist der Panzer gekommen aus irgendeiner Dingshaus.
01:04:37: Und man hat jetzt, wie diese Glasfaser-Drohne,
01:04:46: hatte man einen Draht gehabt.
01:04:48: Und du hast jetzt, damit der Panzer nicht sieht, wo der Abschuss ist,
01:04:54: hast du in eine falsche Richtung geschossen.
01:04:56: Habe ich auch mal machen dürfen.
01:04:58: Und dann hast du nach hinten geschossen.
01:05:00: Und dann hat die Rakete einen Bogen gemacht,
01:05:06: weil sie mit einem Draht verbunden waren
01:05:09: und den Panzer getroffen haben, von hinten von der anderen Seite.
01:05:12: Das war hochinteressant.
01:05:15: Und da gab es 10, 12 verschiedene Rüstsätze.
01:05:18: Und die, weil die Bedingungen, die müssen auf das Auto draufpassen.
01:05:22: Macht den Sinn.
01:05:23: Ja, macht den Sinn.
01:05:24: Und deswegen war ich jetzt beschränkt.
01:05:26: Ich musste also ein neues Auto bauen, modernes Auto,
01:05:31: aber mit dem Maßen dieser Krücke, dieses Munga,
01:05:35: ein schildsitziger Munga, den man erweitern konnte
01:05:38: mit zwei Notsätzen auf Sechse, glaube ich, oder so.
01:05:41: Also ein ziemlicher Mistauftrag eigentlich.
01:05:43: Einem Mistauftrag mit Händen.
01:05:46: Und dann habe ich gefragt, wo kann ich denn so ein Munga kaufen?
01:05:50: Und dann habe ich einen Tipp bekommen beim Bauern in der Scheune.
01:05:53: Da steht noch so ein rostiges Ding mit Zicklöchern.
01:05:56: Und dann habe ich dann eben per kleine Kasse gekauft,
01:06:01: in die Spanglerei geschleppt und schleppen lassen.
01:06:05: In die Audi interne Spanglerei?
01:06:07: In die Audi Spanglerei.
01:06:08: Und die habe ich alle bestechen müssen mit Kiste,
01:06:12: oder zwei Kisten Bier.
01:06:13: Weil sie haben mir als jungen Ingenieur
01:06:15: einen dritten Hintermier gegeben und gesagt,
01:06:17: macht der Reparierer selber den Mist dann.
01:06:21: Aber dann habe ich praktisch die Korrosse,
01:06:24: die Munga-Korrosse gehabt und dann habe ich mir die Achsen da hinter drunter gelegt.
01:06:29: Die Vorderachse, die war ja einfach einzubauen,
01:06:32: mit ein Audi 80-Getriebe, natürlich dann entlangsrichter normal,
01:06:36: dann ist quer eingebaut,
01:06:38: die zwei Gelenkwellen nach hinten.
01:06:40: Das Getriebe hatte ja dann die Hauptwelle nach hinten
01:06:44: und nach hinten konnte man das öffnen.
01:06:46: Hat sich ja dann eine Welle gedreht.
01:06:48: Also da war ein Deckel drauf.
01:06:49: Ja, da war ein Deckel drauf.
01:06:51: Da hat sich die Hauptwelle gedreht.
01:06:54: Da konnte man jetzt also anschließen mit einem Gummigelenk
01:06:58: und einen Kader.
01:07:00: Da habe ich mir von BMW auch wieder auf dem Gebrauchtwagen
01:07:04: Markier in Ingolstadt eine Kader-Welle geholt.
01:07:08: Ich habe die auf die entsprechende Länge geschnitten.
01:07:11: Hat dann auch die 80-Getriebe mir genommen.
01:07:15: Damals konnte man noch schlecht Aluminium schweißen.
01:07:18: Das Getriebe aufschneiden lassen, wirklich mit einem Flex.
01:07:24: Dann nur das Differenzial alles andere rausgeschmissen,
01:07:28: das dann wieder provisorisch zuschweißen lassen.
01:07:31: Zwei Gelenkwellen dran und das drunter gelegt.
01:07:35: Das hat dann alles gepasst.
01:07:37: Und den Eiratantrieb vom Munger zu nehmen, war keine Option?
01:07:40: Ja, das ist der Munger und zwei Taktor.
01:07:43: Da habe ich mir erst gar nicht drauf eingelassen.
01:07:45: Das sollte ja ein Audi werden.
01:07:47: War wahrscheinlich nicht robust genug?
01:07:49: Ja, das war ja 30 Jahre alt.
01:07:53: 50 Jahre Technik.
01:07:55: Da habe ich mich gar nicht interessiert.
01:07:58: Ich würde heute gar nicht wissen, was hat der Munger da unten drunter gehabt?
01:08:02: Auf jeden Fall hatte ich dann wirklich wie Baukastenzusammenbau
01:08:09: die Vorderachse vom Audi 80, Kadenwelle,
01:08:13: getriebeaufgeschnitten, verbunden, hinten das Audi 80,
01:08:17: getriebeaufgeschnitten, nur das Differenzial.
01:08:19: Und dann hatte ich einen starken Durchdrieb.
01:08:21: Kadenwelle hat es wahrscheinlich auch vom BMW gegeschaut, oder?
01:08:24: Ja, von Kadenwelle vom BMW.
01:08:26: Und da ist so ein Gummikreuzgelenk dazwischen.
01:08:30: Und dann hatte ich eigentlich den Antriebstamm unter dem Auto hergerichtet,
01:08:36: ausgerichtet auf die von der Spanglerei hergestellte Korserie.
01:08:42: Und dann habe ich die Konstruktion kommen lassen, dann mussten die konstruieren.
01:08:47: Aber echt Versuchsinjunieur, also erst mal gebaut und dann gezeichnet?
01:08:53: Das hat Spaß gemacht.
01:08:55: Hat sich dein zerlegtes Feuerwehrauto ausgezeichnet?
01:09:00: Ja, vielleicht.
01:09:01: Was dann natürlich der Nachteil war, das ist super gegangen,
01:09:05: aber man hatte ja ständigen Allrad drinnen.
01:09:09: Und wenn stimmt jetzt, und das hat dich auch nicht gestört,
01:09:14: weil das Auto war ja sehr kurz.
01:09:16: Du meinst wegen Verspannungen in den Kurven?
01:09:19: Ja, du hast ja einen Differenzial zwischen links und rechts an der Vorderachse,
01:09:24: du hast einen Differenzial zwischen links und rechts an der Hinterachse.
01:09:27: Aber die Gesamtachsen, wenn du jetzt um die Kurve fährst,
01:09:31: Vorderachse zur Hinterachse, machen ja auch einen anderen Radius.
01:09:35: Das heißt, man bräuchte nochmal einen Differenzial zwischen der Vorderachse und der Hinterachse.
01:09:40: Das habe ich nicht gehabt.
01:09:42: War aber eigentlich auch wurscht.
01:09:45: Spielt im Gelände nicht so eine Rolle?
01:09:47: Nein, weil im Gelände ist der Grevel, also Schotter, und dann gleicht sich das aus.
01:09:52: In dem Moment aber, wo man jetzt auf den Asphaltstraße war,
01:09:56: hat sich das trotzdem verspannt.
01:10:00: Und dann hat sich immer so eine Rucks gegeben beim Kurvenfahren.
01:10:04: Wenn man rangiert, ist nur beim rangieren, beim normalen Straßenfahren auch nicht.
01:10:08: Hätte mich auch nicht gestört, war halt ein Nachteil.
01:10:11: Aber dann waren da die Qualitätskontrolle und gesagt,
01:10:15: na, so können wir ein Auto nicht ausliefern beim Einhang.
01:10:18: Ach, tatsächlich. Die haben sich dann eingemischt.
01:10:20: Ja, die haben sich eingemischt.
01:10:22: Die Qualitätskontrolle war dagegen.
01:10:24: Und dann haben wir zu meinen Leitwesen die Hinterachse abschaltbar gemacht.
01:10:32: Das heißt, du hast die Hinterachse starb verbunden oder hast einen Hebel und hast dann nur Frontantrieb gehabt.
01:10:43: Wie habt ihr das gelöst?
01:10:45: Ja, das war im Getriebe einfach.
01:10:47: Du hast ja die Hauptwelle des Getriebes verbunden mit der Karrenwelle.
01:10:52: Und das war eine Clownverzahnung.
01:10:54: Und diese Clownverzahnung hast du in den Takt gehabt.
01:10:56: Dann war es verbunden.
01:10:57: Und wenn es außertakt war, einfach mit so einem Federsystem, zwei Zähne, die sich aneinander,
01:11:03: so eine Muffe, ganz primitiv.
01:11:06: Aber wahrscheinlich nur im Stand umschreiten sollen, oder?
01:11:09: Ja, ja, ja. Im leichten Rollen ging es schon.
01:11:12: Das Lösen war kein Problem.
01:11:16: Sobald es mal locker wird, dann ist es rausgeschnappt.
01:11:19: Zum Eingreifen hat es geruht und dann ist es reingeschnappt, bei langzamer Verhandlung.
01:11:26: Aber das war stabil, das war wirklich schwerer Maschinenbau.
01:11:31: So, und dann so ist das Auto an die Bundeswehr ausgeliefert worden.
01:11:37: Das war es für heute mit Motorikonen und den hundertbesten Autos aller Zeiten.
01:11:54: Ganz genau, das war es für heute.
01:11:57: Aber das war es noch lange nicht mit Roland Gumpert und schon gar nicht mit dem Audi Quattro.
01:12:02: Denn der muss ja jetzt erst noch aus dem VW Iltes entstehen.
01:12:06: Eine spannende Story ist das und ich freue mich deshalb, wenn ihr auch beim zweiten Teil dieser Folge wieder mit dabei seid.
01:12:12: Und ich sage erstmal Danke fürs Zuhören und danke an Roland Gumpert, der so wunderbar in seinen Erinnerungen gekramt hat
01:12:19: und sich vor allem eine ganze Menge Zeit genommen hat für Motorikonen.
01:12:24: Was Gutes für uns alle, denn diese Folge ist noch lange nicht zu Ende.
01:12:28: Freut euch also auf den nächsten Teil zum Audi Quattro hier bei Motorikonen und den hundertbesten Autos aller Zeiten.
01:12:36: Alles Gute und vor allem fahrt nicht zu schnell, auch nicht mit Allradantrieb. Euer Hans Neuert.
01:12:44: [Musik]
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01:14:03: [Musik]
01:14:10: Über Roland Gumperts Audi Motorrad. Das ist fast...
01:14:13: Es ist irgendwie nicht richtig geil.
01:14:17: Noch mal.
01:14:19: In die Serie geschafft hätte...
01:14:22: geschafft...
01:14:25: Ich freue mich ganz besonders, wenn ihr jetzt das Intro nutzt.
01:14:29: Jetzt gleich.
01:14:34: Als Vater des Audi Quattro bezeichnen darf, oder als Mutter oder Großvater oder was auch immer,
01:14:40: den VW... Nee, als Großvater eigentlich nicht.
01:14:44: [Pause]
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